In Frieden nebeneinander und mit sehr offenen Grenzen bestehen
Mit einer (…) Erlaubnis für die bis jetzt illegalen Siedler, zu bleiben (natürlich nicht auf enteignetem, privatem Land), könnte ganz Israel sich jetzt endlich wirklich beruhigen und damit auch die Grenzen von 1967 mit gewissen Korrekturen anerkennen und sogar Ost-Jerusalem als mögliche Hauptstadt Palästinas anerkennen – allerdings in dem Bewusstsein, dass sich dort auch der für gläubige Juden unaufgebbare Tempelberg befindet. Mit diesen Anerkennungen kann Israel jetzt die Besatzung aufheben, und damit tatsächlich zwei unabhängige, aber in Freundschaft verbundene Staaten schaffen, die in Frieden nebeneinander und mit sehr offenen Grenzen bestehen können.
Ein weiteres wichtiges Element in diesem Prozess könnte eine Maßnahme sein, die ich dem geistigen Oberhaupt aller sunnitischen Muslime, dem Groß-Scheich der Al Azhar in Kairo, in meinem Buch vorgeschlagen habe, nämlich ein großes islamisches Konzil zu veranstalten, vergleichbar dem zweiten Vatikanischen Konzil der katholischen Kirche. So wie dieses Konzil damals eine Versöhnung zwischen den Religionen gebracht hat, insbesondere eine Versöhnung zwischen Christen und Juden, so könnte dieses islamische Konzil den geistigen Grundstein legen für die Versöhnung zwischen Muslimen und Juden und damit auch für wirklichen Frieden im „Heiligen Land“ – das diesen Status dadurch in den Augen von Muslimen, Christen und Juden tatsächlich wieder einnehmen könnte – auch als ein für alle Zeiten weiter wirkendes Vorbild für Frieden in der Welt.