Konfliktquellen in der jüngeren Vergangenheit der Religionen  

Konfliktquellen in der jüngeren Vergangenheit der Religionen 

Der jüdische Beitrag zum heutigen Konflikt

Nahezu zweitausend Jahre lang hatten die Juden kein eigenes Heimatland im Nahen Osten. Wo immer sie lebten, lebten sie im Exil.

Besonders im christlichen Europa waren Juden immer wieder Verfolgungen ausgesetzt. Dazwischen gab es friedliche Perioden, die es den Juden erlaubten, Synagogen zu bauen und ihre eigene Sprache zu entwickeln. Das Jiddische kann als eine Art von deutschem Dialekt angesehen werden. Dennoch – in Krisenzeiten gehörten Juden immer zu den ersten Opfern.

Das war im 19. Jahrhundert auch in Russland der Fall, zu einer Zeit, als der Nationalismus in voller Blüte stand. Im Geist des Nationalismus dachten Juden, dass sie eine eigene Nation brauchten, um vor den immer wiederkehrenden Verfolgungen ein für alle Mal geschützt zu sein. Das war die Geburtsstunde des Zionismus. Die Juden suchten auf dem gesamten Globus nach einem geeigneten Gebiet für sich: Argentinien, Uganda, sogar Sibirien wurden in Betracht gezogen, aber der bevorzugte Platz war – natürlich – ihre alte biblische Heimat in Palästina, mit Jerusalem als traditioneller Hauptstadt.

Aber dieses Gebiet und besonders Jerusalem gehörten – nach 1900 Jahren minimaler jüdischer Präsenz dort – längst zum Kernland der islamischen Umma.

Deshalb wurde die Idee, in Palästina eine neue Heimstatt für die Juden einzurichten, wie es die Erklärung des britischen Außenministers Balfour im Jahr 1917 vorschlug, von vielen Muslimen als schwere Provokation angesehen. Kein Wunder also, dass Abbas, der Ministerpräsident der Verwaltung Palästinas, am 99. Jahrestag dieser Erklärung von den Briten Wiedergutmachung verlangte.

Der    Beitrag   der    heutigen   Christen   zum Konflikt

Sehr auffällig ist der massive Exodus aus den von Israel 1967 besetzten Gebieten.

In Stellungnahmen von Repräsentanten der palästinensischen Kirchen fehlt mir oft der Geist des Zweiten Vatikanischen Konzils, auf dem die katholische Kirche sich bei den Juden entschuldigte. Dieser Akt war essenziell religiös.

Auch das große Kairos-Dokument, das den Staat Israel klar anerkennt, bleibt unterschwellig anti- israelisch. Ich würde mir wünschen, die Christen des Heiligen Landes würden fähig werden, die Existenz dieser neuen Heimat für die Juden in Palästina zu feiern, insbesondere, wo doch die Verfolgung von Juden in christlichen Ländern das Hauptmotiv für die Entstehung des Zionismus und für die Suche der Juden nach einer neuen Heimat war.

Soweit Christen unfähig bleiben, sich mit den Juden über deren neue Heimat zu freuen, scheint mir ihre Einstellung ein weiterer Beitrag zum Konflikt zu sein.

Der Beitrag der heutigen Muslime zum Konflikt

Die meisten Muslime glauben, dass die Einrichtung einer neuen Heimat der Juden in Palästina eine große Ungerechtigkeit ihnen gegenüber ist. Und auch ich finde, dass es ungerecht war, ihnen diese Lösung aufzuzwingen.

Allerdings – als muslimische Armeen im Jahr 638 dem christlichen Jerusalem ihre Herrschaft aufzwangen, wehrten sich die Christen nicht. Sie erlaubten eine unblutige Übernahme der Macht. Im Gegensatz dazu führten die muslimischen Nachbarn 1947 Krieg gegen den jüdischen Teil, dessen Teilung von der UNO vorgeschlagen worden ist. Und sogar noch nach dem Waffenstillstand von 1949 blieben sie entschlossen, die Teilung Palästinas ungeschehen zu machen und den gerade erst etablierten jüdischen Staat wieder zu beseitigen.

Es gab kein Mitgefühl für die Juden, obwohl diese zu jener Zeit absolut verzweifelt waren. Sechs Millionen Juden waren gerade in den Konzentrationslagern der Nazis vernichtet worden – und der muslimische Mufti dieser Tage, Al-Husseini, hatte Hitlers Politik den Juden gegenüber sogar ausdrücklich begrüßt!

Obwohl die Religion des Islam ihrem Wesen nach doch Mitgefühl ist, weigern sich muslimische Politiker bis zum heutigen Tag, Israel als Heimat der Juden anzuerkennen.

Dieser Mangel an Mitgefühl ist in meinen Augen der Beitrag der heutigen Muslime zum Konflikt – aber er enthält bereits einen Funken der Lösung: die Idee islamischen Mitgefühls!

Wie kann Religion Frieden im Heiligen Land möglich machen?

Die Idee des Mitgefühls führt uns zurück zur Zerstörung der Tempel der Juden: Ihrem Wesen nach, war und ist Religion niemals ein Problem, aber Religion kann zum Problem werden, wenn sie der Gruppenidentifikation dient, dann wird sie zur Ideologie. Das sage ich auch als Warnung vor dieser heute nur allzu gegenwärtigen Gefahr.

Abraham musste sich lösen von allen alten Identifikationen, um in Kontakt zu kommen mit der Kraft hinter diesem Universum. Indem er sich befreite von allen traditionellen Vorstellungen, wurde er fähig, diese Kraft zu erfahren – als eine befreiende Kraft, die letztlich jedem Menschen zu jeder Zeit zugänglich ist. In dem Prozess, den es braucht, um diese befreiende Kraft zu entdecken, werden Menschen fähig, so erfuhr schon Abraham, auch Abstand zu nehmen von ihren besonderen Interessen und Betrachtungsweisen. Auf diese Weise lernen sie, das gemeinsame Wohl zu sehen. Dadurch kann diese befreiende Kraft (und mit ihr die Religion) den Menschen helfen, in allen Konflikten versöhnend zu wirken und Frieden herbeizuführen.

Wie Abraham vielleicht heute handeln würde, versuchte ich 2017 im Rahmen der Interfaith Harmony Week bei einer Veranstaltung der UNO in Wien anzudeuten. Es entstand die Vision des “Ehrenhaften Friedens”.

 

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