Warum hat der Groß-Imam der Al Azhar in Kairo den Papst besucht?

Warum hat der Groß-Imam der Al Azhar in Kairo den Papst besucht?

 

Während einige arabische Staaten versuchen, ihre Beziehungen zu Israel zu verbessern, um endlich Frieden zu erreichen, aber auch um ihre Wirtschaft und ihre Kraft gegenüber dem Iran zu stärken, verschwindet die Abneigung zumindest in einem Teil der Bevölkerung Palästinas und auch in einem Teil der Bevölkerung Israels keineswegs, weil trotz der großen Gesten aus Arabien ein Ende des Konflikts nicht abzusehen ist. Palästinenser sehen die Israelis nach mehr als fünfzig Jahren Besatzung überwiegend als Unterdrücker, während die Sehnsucht der Juden, dass Israel auch unter Muslimen als jüdischer Staat anerkannt werden würde, immer weiter frustriert wird. Das zeigen immer wieder auftretende Unruhen. Und in den Logos der meisten der Parteien, die 2021 in Palästina zur Wahl antreten, kommt ein Staat Israel nicht vor. Die Zweistaatenlösung, die vor zwanzig Jahren so nahe schien, scheint inzwischen in weite Ferne gerückt. Der Konflikt scheint nahezu unlösbar.

Dieser im Grunde schon seit der Erklärung des britischen Außenministers Balfour zur Errichtung einer nationalen Heimstatt für die Juden, also schon seit einhundert Jahren bestehende Zustand dürfte den Groß-­Imam der al Azhar Universität in Kairo, Scheich Dr. Ahmad Mohammad al-Tayyeb, dem im Bereich des sunnitischen Islam höchster Respekt entgegengebracht wird, im Mai 2016 dazu bewegt haben, den neuen Papst zu besuchen, der für sich den Namen „Franziskus“ gewählt hatte. Logischerweise dachte der Groß-Imam bei diesem Namen zuerst an jenen allerersten christlichen Diplomaten, Franz von Assisi, der vor 800 Jahren den muslimischen Sultan in Ägypten besucht hat, um noch während der Kreuzzüge Frieden zu erreichen. Papst Franziskus hat diesen Namen als Allererster von allen bisherigen Päpsten für sich gewählt. Offenbar war er von Anfang an entschlossen, etwas von dem Geist des Franz von Assisi in unserer erneut von brutalen religiösen Machtkämpfen gezeichneten Zeit wieder lebendig werden zu lassen. Und mit seinen interreligiösen Initiativen hat er diesem Namen bereits alle Ehre gemacht.

Der Groß-Imam der Al Azhar dachte aber zweifellos auch noch an ein anderes Ereignis, in dem dieser Geist lebendig geworden ist, nämlich an das Zweite Vatikanische Konzil, in dem die katholische Kirche ihr Verhältnis zu den anderen Religionen neu definiert hat. Besonders interessant für Muslime ist die damalige Erklärung zum Verhältnis der katholischen Kirche zu den großen Weltreligionen, Nostra Aetate, weil diese Erklärung die nichtchristlichen Religionen als ein für alle sichtbares Zeichen des Wirkens Gottes in der Welt würdigt.

Bei dieser Gelegenheit hat es die katholische Kirche außerdem als unaufschiebbar angesehen, sich bei den Juden für den Anteil der Kirche am Antisemitismus zu entschuldigen, weil sich die Kirche dadurch doch sogar mitschuldig gemacht hat am Entstehen des mörderischen nationalsozialistischen Wahns der Vernichtung aller Juden im Holocaust.

Durch ihr Schuldeingeständnis den Juden gegenüber, das in Nostrae Aetate enthalten ist, konnten sich die katholische Kirche und das Judentum wieder annähern. Der gegenseitige Respekt wurde hergestellt, diplomatische Vertretungen wurden ausgetauscht und in der Folge wurde von beiden die jeweils andere Seite in alles einbezogen, was diese Seite betraf. Es fanden Besuche in Synagogen statt, Besuche im Heiligen Land, Besuche in ehemaligen Konzentrationslagern, und außerdem gab es eine regelmäßige Zusammenarbeit der Institutionen an allen Orten ihrer Tätigkeit.

Auch der Religion des Islam wurde seither großer Respekt entgegengebracht. Päpste haben sich mit hohen muslimischen Würdenträgern getroffen, und sie haben islamische Heiligtümer besucht. Kirchen haben Muslimen Räumlichkeiten zur Verfügung gestellt in Städten, in denen es noch keine Moschee gab, und die Kommunikation der Würdenträger und Gelehrten beider Religionen miteinander war seither gekennzeichnet durch respektvollen Dialog.

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