Warum es die islamische Umma braucht, wirklichen Frieden zu schließen  

Warum es die islamische Umma braucht, wirklichen Frieden zu schließen

 

Seit 70 Jahren existiert der Staat Israel, und seit 70 Jahren existiert er im Kriegszustand. Wenn wir aus unserer aufgeklärten westlichen Perspektive die vielen bisherigen Lösungsversuche betrachten, können wir kaum verstehen, warum es bis jetzt keinen Frieden gibt. Wir Beobachter neigen dazu, einer oder beiden Seiten bösen Willen zuzuschreiben. Und manchmal scheint es gerade unser aufgeklärter Verstand zu sein, der uns nicht erlaubt zu sehen, dass Israel inmitten einer Welt entstanden ist, deren Menschen das Leben ganz anders betrachten. Ein Mensch, der im Westen groß geworden ist, kann sich kaum vorstellen, wie Muslime des Nahen Ostens denken und fühlen.

Keiner hat das klarer auf den Punkt gebracht als der frühere türkische Premierminister, Ahmet Davutoglu, in seinem anspruchsvollen Buch Alternative Paradigms, in dem er den fundamentalen Unterschied zwischen westlicher und islamischer Weltanschauung beschreibt.

Ohne auf die metaphysischen Hintergründe des islamischen Paradigmas einzugehen, aber mit Bezug auf die Staatsgründung Israels, lässt es sich meines Erachtens so sagen: Alle Muslime, und damit auch die meisten Palästinenser, stehen im Dienst der Gemeinschaft aller Muslime, der Umma. Als ohne deren Zustimmung eine artfremde, nichtislamische Entität in das Gebiet der Umma implantiert wurde, nämlich Israel, konnte die Umma als Ganze das nicht akzeptieren. Sie reagierte 1948 militärisch. Die islamischen Staaten wollten den Fremdkörper beseitigen. Das gelang aber nicht. Stattdessen besetzte Israel 1967 die verbliebenen palästinensischen Gebiete.

Aus Sicht der Umma ist der anschließende Kampf der Palästinenser daher nicht nur einC, sondern vor allem eine religiöse Pflicht aller Muslime.

Nur so lässt sich meines Erachtens verstehen, dass die islamische Hamas es wagen kann, in ihren Angriffen gegen Israel so wenig Rücksicht auf die eigene Bevölkerung zu nehmen, denn alle müssen ihren Teil beitragen zum Sieg des Islam in diesem Kampf gegen die fremde Entität, die in das Territorium der Umma eingedrungen ist.

Um den Konflikt zu lösen, wollten die Weltmächte den Palästinensern zu einem eigenen Staat verhelfen. Sie erarbeiteten einen wunderbaren Friedensvorschlag: die Zwei-Staaten-Lösung. Alle Welt schien zuzustimmen. Dennoch wurde in Jahrzehnten von Verhandlungen keine Einigung erreicht. Warum?

Der wunderbare Friedensvorschlag sieht das islamische Paradigma nicht: Es handelt sich nicht um eine Privatangelegenheit zwischen Israelis und Palästinensern. Der Kern des Konflikts besteht vielmehr darin, dass durch die Errichtung des Staates Israel ein Teil des islamischen Kernlands von Nichtmuslimen besetzt und damit die Ganzheit und Geschlossenheit des Gebiets der Umma aufgebrochen worden ist. Das sieht die Umma als direkten Angriff, umso mehr, als es sich um das Gebiet einer der heiligsten Stätten des Islam handelt – al Haram ash Sharif, das Edle Heiligtum der Muslime in Jerusalem – und weil Israel auf genau diesen Ort Eigentumsanspruch erhebt, weil es der Platz ihres alten Tempels ist.

Da der Konflikt die gesamte Umma betrifft, sind palästinensische Politiker nicht ermächtigt, diesen Konflikt für beendet zu erklären, wenn sie mit den materiellen Verhandlungsergebnissen zufrieden sind. Das zeigen Aussagen aus dem Iran, der Hisbollah oder der Hamas. Auch eine Erklärung der Arabischen Liga von 2014 besagt, dass Israels Grundbedingung für Frieden, als Heimat für alle Juden anerkannt zu werden, nicht erfüllt werden darf.

Viele Menschen unseres Kulturkreises können nicht verstehen, warum es für Israel so wichtig sein soll, als Heimstatt der Juden anerkannt zu werden. Es ist für Menschen, die im Westen groß geworden sind, schwer nachzuvollziehen – und ebenso für manche säkulare Israelis dass die gegenwärtige Offenheit westlicher Demokratien trügerisch sein kann.

Sie vergessen, dass es einen Grund gab für den Auftrag des Völkerbunds an England, eine Heimstätte für das jüdische Volk vorzubereiten, dass dieser Auftrag dann zum UN-Teilungsplan von 1947 führte und dass beide Maßnahmen davon ausgehen, dass die Juden einen eigenen Staat brauchen, einen Platz auf diesem Planeten, an dem sie vor Verfolgung sicher sein können.

In der Vergangenheit war ihre Sicherheit nie garantiert. In Krisenzeiten setzten mit großer Regelmäßigkeit Verfolgungen ein, besonders in Europa. Das könnte auch heute geschehen, wie regionale dramatische Zunahmen des Antisemitismus befürchten lassen.

Damit Juden auch in Krisenzeiten vor Verfolgung sicher sein können, brauchen sie ihren eigenen Staat und darin eine Bevölkerungsmehrheit. Und wegen der weltweiten Gefahr von Verfolgungen muss dieser Staat eine Heimat für alle Juden weltweit sein können, zumindest potenziell.

 

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